Von Mai 2018 – April 2021 lief im Landkreis das B.2 - Artenschutzprojekt "Biberbetreuung im Landkreis Görlitz", dass in Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Görlitz entwickelt wurde.
Folgende Projektinhalte wurden umgesetzt:
Ein Schwerpunkt lag in der Unterstützung der ehrenamtlichen Biberbetreuer. Sie sollten als Revierbetreuer bei der Erfassung der Biberbe- stände im Landkreis unterstützt und geschult werden. Die Ehrenamtler erhielten entsprech- ende Unterlagen, wie Kartieranleitungen und Kartenmaterial. Die anfallenden Ergebnisse wurden jährlich in einer Datenbank zusammen- gefasst und ausgewertet. Dabei standen wir stets im engen Kontakt mit der Unteren Natur- schutzbehörde und dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie..
Weitere wichtige Punkte stellte die Information und Beratung der Kommunen im Landkreis mit Bibervor- kommen dar, in deren Zuständigkeitsbereich die Unterhaltung von Gewässern liegen. Dies betrifft auch die Landestalsperrenverwaltung, die vor allem für die großen Fließgewässer, wie die Neiße oder auch den Weißen und Schwarzen Schöps zuständig ist. In Konfliktfällen bei problematischen Biberrevieren, wie z.B. im Siedlungsbereich, oder bei land-, fisch- oder forstwirtschaftlichen Flächen, sollten Betroffene infor- miert und beraten werden. Bei einfachen Maßnahmen zur Konfliktminderung, wie zum Beispiel der Beseiti- gung von angenagten, umsturzgefährdeten Bäumen, erfolgten Abstimmungen und Anleitungen. Wenn Kon- flikte nur durch genehmigungspflichtige Eingriffe lösbar waren, wurde zwischen den Betroffenen und der Unteren Naturschutzbehörde vermittelt. Beispiele sind die Reduzierung von Dämmen, das Anbringen von Baumschutz oder auch die Sicherung von Böschung gegen Untergraben.
Verbreitungskarte der aktuell bekannten Bibervorkommen im Landkreis Görlitz (Stand Januar 2021). Jedes Bibersymbol steht für eine Fläche von 9km² (3x3km), in dem Biber nachgewiesen wurden. Im Landkreis Görlitz existierten mit Projektabschluss im April 2021 ca. 100 besetzt Biberreviere. Eine genaue Anzahl ist aber nur schwer zu beziffern - gerade an der Neiße kann man ab Ostritz nach Norden, bis in Höhe Bad Muskau, fast durchgängig Biberspuren finden. Weiterhin kommen regelmäßig neue Reviere hinzu, die bisher unentdeckt waren und schon seit mindestens einem Jahr existieren.
Die Karten zur Entwicklung der Biber-Verbreitung ab 2018 als Ergebnis des Projektes finden Sie hier: PDF >>>.
Bei Interesse an einem ehrenamtlichen Engagement als Betreuer eines Biberrevieres wenden Sie sich bitte an uns.
Bei Fragen oder Hinweisen zum Thema Biber können sie unsere Mitarbeiter unter folgenden Kontakten erreichen: